Ein Geheimnis des Therapeutischen Reitens ist das direkte Feedback.

Ein Pferd spürt feinste Gewichtsverlagerungen auf seinem Rücken und reagiert, indem es seine Schritte seitlich weiter unter den Körper setzt. Instinktiv stellt es damit immer wieder die gemeinsame Schwerpunktlinie mit dem Mensch auf seinem Rücken her. So lockert das Reiten die Muskulatur beim Reiter, schult Gleichgewicht und Haltung und verbessert die innere Abstimmung von Sinnesreizen.

Die Bewegung auf und mit dem Pferd ermöglicht  ganz neue Körpererfahrungen.

Hyperaktive Kinder z.B., die meist einen schlaffen Muskeltonus haben, erhalten beim Reiten Reize, die ihr Gleichgewicht und ihre Tiefensensibilität ansprechen.

Über die starken Bewegungen können Aggressionen ausgelebt und abgebaut werden.

Viele Menschen haben noch nie etwas von Therapeutischem Reiten gehört. Doch um die besondere Beziehung zwischen Mensch und Pferd wissen wir alle. Reiten ist für viele ein wunderbares Hobby - aber dass ein Pferd Physio- und Psychotherapeut sein kann, ist für die meisten Menschen neu.

Tier und Mensch reagieren sehr sensibel aufeinander was ein großes Vertrauen erschaffen kann. Mensch und Tier lernen hierbei, sich aufeinander einzulassen. Das bewegungstherapeutisch ganzheitliche Arbeiten mit Hilfe des Pferdes, fördert vor allem

• Selbständigkeit und Selbstvertrauen
• Beweglichkeit und Koordination
• Körperwahrnehmung und Körpergefühl
• Denken und Sprechen
• Wahrnehmung und Lernen
• Sozialverhalten und Frustrationstoleranz

Der Umgang mit den Pferden ermöglicht vielfältige Wahrnehmungsmöglichkeiten, vorurteilsfreie Beziehungsaufnahme und Vertrauensaufbau, Zuwendung, Körperkontakt. Gleichzeitig fördert er Entspannung und Gelassenheit. 

Durch das Gefühl des "Getragenwerdens" können Kinder und Erwachsene an frühe positive Erlebnisse herangeführt werden. Diese sind verbunden mit der späteren Fähigkeit, Vertrauen, Verlässlichkeit, Zuversicht und Beziehungsfähigkeit zu entwickeln.

Körperliche und seelische (Schon)Haltungen werden im Kontakt mit dem Pferd ganz allmählich aufgegeben oder verändert; Ängste und Vorbehalte werden in der Regel rasch abgebaut.

Dadurch entsteht ein besseres Selbstvertrauen - spätestens dann, wenn die ersten Schritte auf dem Pferderücken erfolgreich getan sind.

Wer je diese Freude dabei erlebt hat, wird es fühlen: "Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde"

• Lern- und geistige Behinderung 
• Verhaltensauffälligkeiten, wie z.B. Ängste, Unsicherheit, Kontaktstörungen, mangelnde Selbstbehauptung, mangelndes Selbstvertrauen, Konzentrationsschwäche, übergroße Egozentrik, Aggressivität, mangelnde soziale Einordnung, Hyperaktivität 
• Störungen in der Bewegung und Wahrnehmung 
• Autismus und autistische Verhaltensweisen 
• neurotische und psychotische Erkrankungen 
• Sprachstörungen und –behinderungen 
• psychosomatische Erkrankungen 
• angeborene oder erworbene Sinnes- und Wahrnehmungsbeeinträchtigungen 
• Haltungsschwächen und –schäden 

kann die Reittherapie eine Unterstützung zu anderen Therapieformen darstellen.

Bei der Reittherapie werden die drei dimensionalen Bewegungsimpulse, die vom Pferd auf seinen Reiter übertragen werden, zur Hilfe genommen um an den jeweiligen physiologischen Schwachpunkten des Patienten unterstützend mobilisierend und stabilisierend zu anzusetzen.

Die Wirkungsweise lässt sich im kurzen in etwa so zusammenfassen: 

• Anbahnung des Gehen durch die physiologischen und gangtypischen drei dimensional übertragenen Bewegungsmuster
• Immense Gleichgewichts- und Balance Reaktionen werden gefordert, dies bedeutet vor allem auch die Auseindersetzung mit der eigenen Körpermitte
• Haltungskorrekturen und Schulungen, d.h. die gesamte Halte- und Stützmuskulatur wird trainiert
• Intensives Rumpftraining
• Nicht zu verachten ist die psychologische Wirkung, die vom Pferd mit gefördert wird.

Für die Reittherapie gibt es kein Mindestalter oder eine Altersbeschränkung.

Finden Sie sich und/oder ihr Beschwerdebild nicht? Sie haben noch Fragen? Kontaktieren Sie mich gerne.

Es gibt sehr viele und unterschiedliche Erkrankungen, die jeweils einen individuellen Verlauf und Symptome mit sich bringen und somit auch eine individuelle Behandlung benötigen.